03.06.2024

Aktuelles vom Hilfsprojekt in Argentinien

Hilfe in schwierigen Zeiten

Die Inflation in Argentinien ist inzwischen auf über 250 % angewachsen. Das Einkommen der Bevölkerung steigt bei Weitem nicht im selben Maße. Die Armutsquote steigt weiter an. Vor allem Kinder und Familien sind betroffen. Das führt, vor allem in der Mittelschicht, zu einer zunehmenden Verarmung. Dazu kommt eine immer größere Gewaltbereitschaft. Der neue Präsident Javier Milei spaltet die Gesellschaft weiter. Die einen setzen große Hoffnung in seine ultraliberale Wirtschaftspoltitik, andere sehen mit der Abschaffung von vielen sozialen Einrichten oder mit der Privatisierung des Bildungssystems erheblichen sozialen Sprengstoff.

In den Armengebieten der großen Städte ist die Situation prekär. Arbeitsangebote gibt es nur wenige. In den vergangenen Jahren konnte mit den Spenden des 24-Stunden-Kicks in Argentinien sehr viel erreicht werden. Kindern kann ein täglicher Mittagstisch angeboten werden und in Not geratene Frauen und Kinder finden Begleitung. Unser Augenmerk bleibt es darauf zu achten, wo die Not und der Bedarf der Spendengelder am größten ist und am sinnvollsten eingesetzt werden kann.

Im Projekt „Gotitas de Esfuerzo“ am Stadtrand von San Carlos de Bariloche werden nach wie vor Programme für Frauen und junge Menschen angeboten um grundsätzliche Fertigkeiten zu lehren (Kochen, Kleinreparaturen, Hauswirtschaft) und Anlern-Ausbildungen durchzuführen. In der kleinen Bäckerei werden Brot, Kuchen und Spezialgebäcke angefertigt. Im Gruppenraum wird Elektroinstallation, Kellnern und Autoreparatur gelehrt. Ein zusätzlicher Gruppenraum im ersten Stock soll die Möglichkeiten erweitern. Die Bäckerei wird, unterstützt und von der ProCent Aktion von Mercedes Benz, neu ausgestattet. Mit dem 24-Stunden-Kick werden wir den Neubau der Räumlichkeiten fertigstellen, sowie den Transport und den Einbau der Bäckereieinrichtung sichern. Unsere Partner der Kirchengemeinde vor Ort werden die Aufgaben vor Ort begleiten und unterstützen.

Und bei allem gilt: wir wollen, dass die nötigen Entscheidungen in Argentinien getroffen werden. Der Winter kommt und viele Menschen in den Armengebieten werden vor allem warme Kleidung und beheizte Räume brauchen. Die enorme Verteuerung der Energiekosten bedeutet für viele, dass sie weder Strom noch Heizmaterial haben.

Wie man sieht, werden mit dem 24-Stunden-Kick verschiedene Projekte unterstützt, hier kommt es immer darauf an wo die Not und der Bedarf der Spendengelder am größten ist und am sinnvollsten eingesetzt werden kann.

Im Jahr 2022 standen unter anderem Umbauarbeiten auf dem Programm. Im Projekt „Gotitas de Esfuerzo“ am Stadtrand von San Carlos de Bariloche werden nach wie vor Programme für Frauen und junge Menschen angeboten um grundsätzliche Fertigkeiten zu lehren (Kochen, Kleinreparaturen, Hauswirtschaft) und Anlern-Ausbildungen durchzuführen. In der kleinen Bäckerei werden Brot, Kuchen und Spezialgebäcke angefertigt. Im Gruppenraum wird Elektroinstallation, Kellnern und Autoreparatur gelehrt. Ein zusätzlicher Gruppenraum im ersten Stock soll die Möglichkeiten erweitern. Die Bäckerei wird unterstützt von der ProCent Aktion von Mercedes Benz neu ausgestattet. Mit dem 24-Stunden-Kick 2023 werden wir den Neubau der Räumlichkeiten sowie den Transport und den Einbau der Bäckereieinrichtung finanzieren. Unsere Partner der Kirchengemeinde vor Ort werden die Bauarbeiten begleiten und unterstützen. 

Sie wollen noch mehr Infos zu den aktuellen Projekten und der Unterstützung für die Partnerschaft mit Argentinien? Dann sprechen Sie uns an oder schauen auf unserer Website www.24-stunden-kick.de vorbei! 

Micha Schradi 

Die Projekte: Alten- und Kinderheim in Allen am Rio Negro

Der 24-Stunden-Kick unterstützt im argentinischen Ort Allen (sprich. „Aschen“), etwa 1300 km südwestlich von Buenos Aires am Rio Negro gelegen, ein Altenheim und Projekte für Straßenkinder, insbesondere das „PANACED“ und das Projekt „Maruca“.

Warum wollen wir dort helfen? Obwohl Argentinien nicht an sich ein armes Land war, sind aufgrund unterschiedlicher Ursachen weite Teile der Bevölkerung verarmt. Die Zahl der Arbeitslosen ist horrend. Alkoholprobleme und Gewalt in den Familien und auf der Straße sind die Folgen. Davon besonders betroffen sind natürlich die Kinder.

Wie helfen wir? Dazu nutzen wir die ausgezeichneten Kontakte zu Pfarrer Reiner Kalmbach, Gemeindepfarrer in Allen. Die Familie Kalmbach kommt ursprünglich aus dem Remstal und lebt schon seit über einem Jahrzehnt in Argentinien. Durch die Spenden in den vergangenen Jahren konnte für das Altenheim und das PANACED eine relativ gesunde Basis geschaffen werden, zahlreiche Investitionen verbesserten die Situation und verringerten die laufenden Ausgaben. So hat etwa die Bohrung nach frischem Trinkwasser den teuren Kauf von trinkbarem Wasser auf Dauer entbehrlich gemacht. Die Wärmeisolierung des Daches spart jährlich Heizkosten

Ein neuer Hilfe-Schwerpunkt ist der Mittagstisch von Maruca für bolivianische Einwandererkinder, deren Väter abseits der Stadt bei der großen Mülldeponie unter einfachsten Bedingungen Lehmziegel herstellen. Viele leben nur vom Müll. Maruca hat sich der Not der Kinder angenommen und bietet täglich einen Mittagstisch an. Sie benötigt aber dringend eine bessere Küchenausstattung, um diese Hilfe effizient und dauerhaft leisten zu können. Im letzten Jahr konnte hier schon einiges bewegt werden, aber die Aufgaben gehen noch nicht aus. Ein regenfestes Dach, sichere elektrische Leitungen, eine Wasserleitung, ein Gasherd und bessere sanitäre Anlagen sind das Ziel. So wollen wir Maruca helfen zu helfen.

Ein Gemeindegremium vor Ort hat diese Spendenschwerpunkte benannt. Vertreter aus Blaubeuren und ganz Württemberg konnten sich im Rahmen einer Bildungsreise erst im vergangenen Herbst ein Bild von der Notwendigkeit der Hilfsmaßnahmen machen.

Mittagstisch für bolivianische Einwandererkinder bei Maruca

Bei dem Projekt zur Drogenprävention handelt es sich um eine Aufklärungskampagne zur gefährlichen Paco-Droge. Diese hauptsächlich aus Zwischen- und Abfallprodukten der Kokain-Herstellung bestehende Droge kann schon bei einmaliger Einnahme bleibende Hirnschäden hinterlassen und stellt daher für die Jugendlichen eine erhebliche Gefahr dar.

In den vergangenen Jahren flossen viele Spenden direkt in eine Einrichtung für Straßenkinder, das PANACED. Neben den direkten Verbesserungen (Grundstückskauf, Sanierungen etc.) konnte dadurch auch die öffentliche Aufmerksamkeit für das PANACED enorm verbessert werden. Im Moment ist daher die Lage aufgrund öffnetlicher Gelder relativ stabil, so dass in diesem Jahr keine Gelder direkt für die Einrichtung vorgesehen sind.

Straßenkinderheim PANACED

Im Herbst 2004 haben fünf 24-Stunden-Kicker zusammen mit dem Evangelischen Jugendwerk Argentinien und das PANACED besucht, um die guten Kontakte zu vertiefen. Sie wollten die Situation der Kinder mit eigenen Augen sehen, mit dem eigenen Herzen erfühlen. Es war für alle ein sehr bewegender Tag. Natürlich wurde dabei auch Fußball gespielt. Nach einem wundervollen Match (20:19 für „Argentinien“) überreichten die Blaubeurer den Kindern einen originial 24-Stunden-Kick-Spielball.

Besuch der Kicker im PANACED

Einen zweiten Spendenschwerpunkt stellt das Altenheim der Kirchengemeinde Allen dar. Nachdem sämtliche Hilfen durch den Staat eingestellt wurden, ist das Altenheim der evangelischen Kirchengemeinde inzwischen das einzige verbliebene Heim, in dem Senioren in Würde ihren Lebensabend verbringen können. Das Team um Heimleiterin Thea Kalmbach investiert viel Energie und Herz, um eine kleine Oase der Menschlichkeit in einem von Armut zerrütteten Umfeld zu erhalten.

In den letzten Jahren konnte dem Heim die Einrichtung eines Pflegezimmers und eine Erweiterung um drei kleinere Häuschen finanziert werden. Durch die Aufstockung von 18 auf 25 Plätze könnte das Heim sich langfristig selbst tragen.

Altenheim

Im Herbst 2008 war eine Gruppe junger Erwachsener mit dem Evangelischen Jugendwerk für drei Wochen in Allen, um selbst bei der Erweiterung Hand anzulegen. Die Häuschen sind in dieser Zeit ein ganzes Stück gewachsen – und natürlich auch die Beziehungen drumherum. Hier kann man einen Bericht über die Reise lesen.

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